Schadprogramme: Mit diesen Maßnahmen beugst du den häufigsten Angriffen vor
Viren, Würmer, Spyware, Verschlüsselungstrojaner – private IT-Anwender und Unternehmen sind einer ständig anwachsenden Flut von Schadsoftware ausgesetzt. Mit Hilfe einiger grundlegender Sicherheitsmaßnahmen lässt sich das Risiko eines Cyber-Vorfalls jedoch deutlich reduzieren.
Wenn es eine Sache gibt, die man Cyber-Kriminellen nicht vorwerfen kann, dann ist es mangelnde Innovationsfähigkeit. Die Untergrund-Ökonomie ist hoch kreativ und entwickelt kontinuierlich neue Schadprogramme – auch bezeichnet als Malware.
Laut dem aktuellen Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland wurden zwischen dem 1. Juni 2021 und dem 31. Mai 2022 rund 116,6 Millionen neue Varianten von Schadprogrammen registriert. Das sind im Durchschnitt 319.000 neue Malware-Varianten pro Tag.
Welche Arten von Schadprogrammen gibt es?
Trotz der erschreckend hohen Anzahl an Schadsoftware-Varianten fallen die meisten von ihnen in eine von lediglich drei Kategorien:
- Computerviren infizieren Dateien sowie Bootblöcke oder Arbeitsspeicher. Sie verbreiten sich meist über Kopien infizierter Dateien und können unterschiedliche Schadfunktionen enthalten, die zum Beispiel zu Datenverlusten oder im Extremfall zu Schäden an Hardware führen.
- Computerwürmer benötigen im Gegensatz zu Viren keine Wirtsdateien. Sie nutzen Sicherheitslücken auf Zielsystemen aus, um sich eigenständig zu verbreiten. Würmer kompromittieren IT-Systeme zum Beispiel für den Aufbau von Botnetzen.
- Trojaner bzw. Trojanische Pferde sind Programme, die gezielt um böswillige Komponenten erweitert wurden. Sie verbreiten sich nicht selbstständig, kommen aber insbesondere für das Öffnen von Hintertüren zum Einsatz. Auch Ransomware zur Verschlüsselung von IT-Systemen und der Erpressung von Lösegeldern sind in dieser Kategorie.
Wie anfällig sind Privatanwender?
Die Schutzmaßnahmen durch Privatanwender sind stark ausbaufähig. Laut einer Umfrage des deutschen Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik und des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes sind rund 29 Prozent der Verbraucher bereits Kriminalität im Internet zum Opfer gefallen.
Viele Privatpersonen machen es den Angreifern zu einfach. Nur ein Drittel der Befragten nutzt automatische Updates. Fast die Hälfte hat kein Antivirenprogramm im Einsatz und verwendet keine sicheren Passwörter. Nur 44 Prozent setzt auf eine aktuelle Firewall.
Vier Sicherheitsmaßnahmen für effektiven Schutz:
Es gibt in der IT-Security keine 100-prozentige Sicherheit. Mit folgenden Maßnahmen lassen sich jedoch rund 90 Prozent der häufigsten Standardangriffe effektiv abwehren.
Sicherheitsupdates zeitnah installieren
Updates des Betriebssystems schließen bekannt gewordene Sicherheitslücken. Sie gehören zu den wichtigsten Maßnahmen für eine höhere IT-Sicherheit – auf Desktops und Notebooks sowie auf Smartphones und Tablets. Wenn du automatische Updates aktivierst, wirst du zeitnah über Neuerungen informiert und sparst dir den Aufwand einer manuellen Aktualisierung.
Aktuellen Virenscanner nutzen
Antiviren-Software entdeckt Schadprogramme und hindert sie an einer erfolgreichen Ausführung. Wie oben beschrieben, treten täglich zahlreiche neue Varianten von Schadprogrammen auf. Deshalb ist auch für den Virenscanner eine tägliche, automatisierte Aktualisierung mit den neuesten Virendefinitionen sehr wichtig.
E-Mails von Unbekannten misstrauen
Cyber-Kriminelle nutzen Spam- und Phishing-Mails als Einfallstor in IT-Systeme. Verdächtige E-Mails von unbekannten Absendern solltest du nicht öffnen – erst recht nicht deren Anhänge. Spam-Filter helfen dabei, schädliche E-Mails automatisiert herauszufiltern, so dass sie gar nicht erst in deiner Inbox landen.
Benutzerkonto ohne Admin-Rechte verwenden
Für die tägliche Arbeit am Computer ist ein Benutzerkonto mit eingeschränkten Rechten völlig ausreichend. Arbeitet man hingegen ständig mit einem Administrator-Konto, hat eingeschleppte und unwissentlich ausgeführte Schadsoftware ein leichtes Spiel.
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