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Identitätsdiebstahl

Identitätsdiebstahl bezeichnet den illegalen Zugriff auf persönliche Daten einer Person mit dem Ziel, diese Informationen anschließend für kriminelle Zwecke zu missbrauchen. Die Folgen für die Betroffen sind mitunter immens, sowohl finanziell als auch emotional.

Obwohl Identitätsdiebstahl (vermutlich) schon seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte existiert, wurde er gerade in der digitalen Welt zu einem immer weiter verbreiteten Phänomen. Das erklärt sich vor allem dadurch, weil die Digitalisierung inzwischen nahezu alle Lebensbereiche durchdringt und dabei eine immense Menge an (privaten) Daten online verfügbar macht. Dieser Umstand erleichtert den Kriminellen nicht nur den Zugang zu persönlichen Informationen, sondern erweitert gleichzeitig auch die Missbrauchsmöglichkeiten.

Am Anfang des Identitätsdiebstahls beginnt oft mit dem Zugriff auf vertrauliche Informationen wie Namen, Geburtsdaten, Sozialversicherungsnummern, Bank- oder Kreditkartendaten. Um an diese zu gelangen, können Kriminelle unterschiedliche Methoden nutzen, sehr oft wird dazu aber aufs so genannte Phishing gesetzt. Dabei werden die zukünftigen Opfer – beispielsweise mit gefälschten E-Mails – dazu gebracht, persönliche Daten preiszugeben. Auch so genannte Datenlecks bei denen Hacker größere Datenbanken angreifen und persönliche Informationen in großem Umfang entwenden, können als Datenquellen dienen. Und nicht zuletzt spielen hier auch physische Diebstähle, etwa von Brieftaschen, Postsendungen (Kreditkartenrechnungen!) oder Dokumenten, eine relevante Rolle.

Im Anschluss daran werden die gestohlenen Identitäten auf vielfältige Weise genutzt. Entweder nutzen Cyberkriminelle die fremde Identität dazu, finanzielle Vorteile zu erlangen, etwa durch Kreditkartenbetrug, Online-Einkäufe oder das Erschleichen von Krediten. Oder sie verwenden die falsche Identität sogar dazu, Straftaten zu begehen. Damit verwischen sie einerseits ihre Spuren und bringen das unwissende Opfer andererseits in ärgste Bedrängnis. Bedrohlich ist der Identitätsdiebstahl auch im Kontext der sozialen Netzwerke: Kriminelle können das Vertrauen im Freundeskreis eines Opfers ausnutzen, um weitere Personen zu betrügen. So werden beispielsweise gerne komplette Facebook-Profile kopiert und daraufhin Freunde des Opfers angeschrieben.

Zahlreiche Statistiken zeigen, dass Identitätsdiebstahl jährlich Milliardenverluste verursacht und immer mehr Menschen weltweit betrifft. Besonders brisant ist, dass viele Betroffene erst sehr spät bemerken, dass sie Opfer geworden sind. Der Prozess der Wiederherstellung einer kompromittierten Identität kann zudem sehr mühsam und zeitaufwendig sein.

Vor Identitätsdiebstahl schützen kann man sich mit einem Zusammenspiel aus technischer Vorsorge (Sicherheitsupdates!) und bewusstem Umgang mit persönlichen Daten. Starke Passwörter, Zwei-Faktor-Authentifizierung und ein gesundes Maß an Skepsis gegenüber unbekannten Anfragen sind essenzielle Maßnahmen, um sich gegen diese Form der Cyberkriminalität zu wappnen. Und falls es bereits passiert ist: Beim deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) findet man hilfreiche Informationen darüber, was Betroffene von Identitätsdiebstahl (hier gibt’s auch Tipps für kompromittierte Social Media-Konten) tun können.

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